Vorinstanz

Schlagwort: Studium

„Zweites Gehirn“?

Methoden des persönlichen Wissensmanagements (PKM) werden im Zuge der Entwicklung neuer Tool-Konzepte zunehmend zum Thema. Es fehlt nicht mehr an Einführungsvideos, Fachtexten, Seminaren usw. zu so genannten Zettelkasten-Methoden.

Luhmann, der erklärte, nicht er allein sei Autor seiner (soziologischen) Bücher, sondern sein Zettelkasten schreibe mit, wird als Kronzeuge für die Bedeutung methodischer Kompetenz herangezogen.

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Obsidian 1.0 erschienen

Aus meinem Alltag der Wissensarbeit nicht mehr wegzudenken ist die Software Obsidian. Heute ist Obsidian der Beta-Phase entschlüpft, die Version 1.0 ist erschienen (Desktop und Mobile).

Obsidian ist nicht bloss ein Notiz-Tool, von denen es viele gibt, sondern unterstützt innovative Methoden, „Wissenslandschaften“ zu erstellen und zu pflegen. Es geht nicht um die einzelne Notiz für sich, sondern um ihre Verortung im Netzwerk der Notizen. Erst über ihre Stellung im Notizgeflecht gewinnt sie ihre Bedeutung.

Siehe im folgenden Beispiel: Notiz oben und ihre Bezüge unten (beachte speziell die nicht-verlinkte Erwähnung):

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Barcamp: „Es ist zu spät“

Input von Reto Eugster: Barcamp des SVW (Verband für Weiterbildung), 23.6.2022, Herisau (Alte Stuhlfabrik)

„Es ist zu spät“ – oder anders formuliert, die Weiterbildungsanbieter in der Schweiz sind unter Zugzwang geraten. Erstmal ist das nicht mehr als eine provozierende Aussage… Im Folgenden fasse ich meinen Input in wenigen, notizartigen Sätzen zusammen. Es geht um die Frage, wie sich der Weiterbildungsmarkt verändert. („Weiterbildungsmarkt“: In der Schweiz gibt es das so genannte Weiterbildungsgesetz, welches „Marktverhältnisse“ anstrebt. Doch das wäre ein anderes Thema.)

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Daily Notes

Die Daily Notes sind mittlerweile zur „institutionalisierten“ Grösse bei Personal Knowledge Management (pkm) Systemen geworden. Diesen Eindruck kann bekommen, wer sich Video-Inputs zu Roam Research, Obsidian, Logseq usw. zu Gemüte führt. Startpunkt der Pflege einer persönlichen Wissenslandschaft sollen die Daily Notes sein, welche die anderen Notizen (zu Referaten, Literatur, Projekten usw.) rahmen. Oft werden Vorlagen verwendet, um die Daily Notes zu strukturieren (Beispiel von Rubriken: News, Meetings, Activities, Ideas).

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Podcasting zum Abschluss

Zwischenbericht

In den Lehrgängen (CAS) Beratungs-Training und Mediation des Masterstudiums Psychosoziale Beratung schreiben die Studierenden keine „klassische“ Abschlussarbeit mehr. Vielmehr widmen sie sich in einem Podcast einer (oder besser: ihrer) „erkenntnisleitenden Frage“. Die Podcasts richten sich an die fachliche Öffentlichkeit, insbesondere an die Mitstudierenden und setzen Branchenkompetenz voraus. Die Studierenden recherchieren, führen Gespräche, interviewen Expert:innen, verarbeiten Fachliteratur usw., um substanzielle Beiträge zu entwickeln.

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CAS Medienpädagogik

Gestern ging es in meiner Lehrveranstaltung im Lehrgang CAS Medienpädagogik (Kooperation Fachhochschule OST und Pädagogische Hochschule St. Gallen) um eine Einführung in medientheoretische Perspektiven. Bei den Implikationen für die Medienpädagogik standen drei Aspekte im Mittelpunkt.

Gelegenheiten erkennen und nutzen

  • Beginnen wir mit einer programmatischen Frage: Geht es um das Formulieren einer Medienpädagogik oder doch her um eine „mediensensible“ Pädagogik?
  • Epochen des Medienwandels gehen unter anderem einher mit Kontrollverlust. Müssen Kontrollmotive angesichts dieser Diagnose, insbesondere im Hinblick auf medienpädagogische Optionen, grundsätzlich hinterfragt oder schlicht aufgegeben werden?
  • Medienpädagogisch steht ein Ansatz im Vordergrund, der medieninduzierte Gelegenheiten erkennt und nutzt, und zwar als Lernanlässe. Dabei geht es darum, mit Nutzungsoptionen zu experimentieren und nicht um instruktive Interventionen.

(Referat, Abschnitt „Mögliche Schlussfolgerungen“, 11.3.2022, Reto Eugster)

Ja, Luhmanns Zettelkasten, aber…

Geht es um die „Wissensorganisation“ wird rasch und voreilig auf Luhmanns Zettelkasten referenziert. Die meisten nehmen es anscheinend nicht so genau mit Luhmanns Arbeitsprinzipien. Meines Erachtens sollte Folgendes beachtet werden.

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Strömungen der Sozialinformatik

An der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW hat sich Monika Richter im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit mit den Strömungen der Sozialinformatik auseinandergesetzt. Gemeinsam mit Joshua Weber war ich als Gutachter tätig.

„Die Sozialinformatik im deutschsprachigen Raum hat ihren Anfang Mitte der 1980er Jahre genommen. Im Jahr 2003 hat Thomas Ley eine Diplomarbeit vorgelegt, welche die damals existierenden Sichtweisen der Sozialinformatik beschreibt und typologisiert“, schreibt die Autorin im Abstract. In ihrem Text verortet Monika Richter aktuelle Entwicklungen der Sozialinformatik mit Hilfe von Leys Modell.

Im Jahr 2000 haben wir, Ueli Hagger und ich, in der Ostschweiz das Masterstudium Social Informatics gestartet (Hochschule für Angewandte Wissenschaften in St. Gallen). Es wurde bis 2017 angeboten, dann aktualisiert und in ein neues Programm überführt.

Zur Bachelor-Arbeit von Monika Richter… (PDF)

Lern-Coaching

Für die Lern-Talks gibt es nun die aktuellen Daten, trage dich ein (Teilnehmende der Veranstaltungen). Wie in den letzten Semestern nutze ich Whereby. Zur Anmeldung (Passwort erforderlich)…

Wissensgarten

Tools für die Pflege des persönlichen Wissensgarten, notizartig zusammengetragene Link-Sammlung (nicht vollständig, keine Empfehlungen).

https://obsidian.md
https://www.logseq.com
https://roamresearch.com

https://athensresearch.org
https://dynalist.io
https://bangle.io
https://zettlr.com
https://relanote.com
https://workflowy.com
https://checkvist.com

fett = Tools, mit denen ich arbeite

Unlinked References

Kaum ein Bereich des Wissensmanagements hat sich in den letzten Jahren derart stark verändert, wie das Personal Knowledge Management (PKM). In diesem Wandlungsprozess unterscheide ich vier Generationen. Hier die Notiz aus meinem „Wissensgarten“ der vierten Generation:

  • Generation 1: Papiernotizen
    • „gelbe Zettelchen am Kühlschrank“ 😉
  • Generation 2: File-Systeme
    • Verzeichnisse
      • Unterverzeichnisse
    • Tools
      • z.B. „Desktop“-Suchmaschinen (z.B. Google Desktop, vor rund zehn Jahren eingestellt)
  • Generation 3: Container-Systeme
    • Abbildung der File-Systeme in neuen Design-Metaphern:
      • Notizbücher
      • Notizstapel usw.
    • Tools
      • z. B. OneNote, Evernote usw.
  • Generation 4: Wissenslandschaften
    • auf Vernetzung hin angelegte Funktionen
      • Wissensknoten, Hubs
        • Knowledge Graph
      • Bidirectional Links
        • Linked References
        • Unlinked References
      • Verschränkung von Notizen
        • Transclusion
    • Tools

Kurztipp: „Ethnomethodologie reloaded“

Die beiden Soziologen Jörg R. Bergmann und Christian Meyer haben das Buch „Ethnomethodologie reloaded“ als Herausgeber aufgelegt. Die Beiträge widmen sich der Frage, wie das Programm der Ethnomethodologie angesichts einer veränderten Lebenswelt neu gedeutet werden kann. Sie schaffen Anschlussmöglichkeiten für aktuelle Fragen, die sich an eine Soziologie des mittleren Radius stellen.

Der Text ist Open Access und bei Transcript im September 2021 erschienen. Er ist frei zugänglich (PDF).

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