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Schlagwort: Community

Obsidian 1.0 erschienen

Aus meinem Alltag der Wissensarbeit nicht mehr wegzudenken ist die Software Obsidian. Heute ist Obsidian der Beta-Phase entschlüpft, die Version 1.0 ist erschienen (Desktop und Mobile).

Obsidian ist nicht bloss ein Notiz-Tool, von denen es viele gibt, sondern unterstützt innovative Methoden, „Wissenslandschaften“ zu erstellen und zu pflegen. Es geht nicht um die einzelne Notiz für sich, sondern um ihre Verortung im Netzwerk der Notizen. Erst über ihre Stellung im Notizgeflecht gewinnt sie ihre Bedeutung.

Siehe im folgenden Beispiel: Notiz oben und ihre Bezüge unten (beachte speziell die nicht-verlinkte Erwähnung):

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Mastodon-Instanzen

Mastodon, das meint Dezentralität und markiert einen Gegensatz zu Twitter. Twitter und Mastodon unterscheiden sich bereits in ihrer Grundkonzeption. Die Wahl der Mastodon-Instanz ist letztlich auch eine Wahl des „sozialen Milieus“. Wer eine Brancheninstanz wählt (z.B. „Bildung“), ist damit „verortet“, wer eine Berlin-Instanz wählt „lokalisiert“.

Es gibt unterschiedliche Listen von Instanzen. Eine Hilfe bei der Wahl der Instanz aber bietet Mastodon Instances

Selber nutze ich die Instanzen mastodon.social (Instanz der Entwickler), social.tchncs.de und chaos.social. Alle drei haben mich in der Anwendnung (für unterschiedliche Projekte) überzeugt. Von Freunden empfohlen: digitalcourage.social.

„Digitale Partizipation“?

Die Soziale Arbeit und die Magie einer Redewendung

Schillernd, irgendwie vielversprechend und doch eine Nullbotschaft ist das Leitmotiv der „Digitalen Partizipation“. Denn Partizipation meint ein soziales Geschehen, meint gesellschaftliche Teilhabe- und Teilnahmechancen (unter sich verändernden Bedingungen). Digitalisierung bezeichnet (aus einer soziologischen Sicht) die Technologiegetriebenheit sozialer Entwicklungen. Akteure der Sozialen Arbeit bringen die Magie der „Digitalen Teilhabe“ oft in die Diskussion ein. Dabei dominiert die Frage, wie Partizipation bei der Nutzung informatischer Mittel ermöglicht bzw. verbessert werden kann. Nach meinem Dafürhalten ginge es jedoch mindestens so sehr um Partizipationschancen in Entwicklungs- und Distributionsbereichen. Anders als zum Beispiel im Bildungswesen sind diese im Kontext der Sozialen Arbeit weitgehend abgedunkelt. So meine vorläufige Analyse nach punktueller (nicht systematischer) Sichtung entsprechender Threads.

Gerade bei Entwicklungs- und Distributionsprozessen Communities mitzuentwickeln, ist ein Prinzip der Open-Source-Bewegung, wobei ich damit ein breites Feld unterschiedlicher Initiativen adressiere. Der Bildungsbereich hat dies (teilweise) erkannt, entsprechend entstehen im Zuge eines erweiterten Partizipationsverständnisses immer wieder vielversprechende Projekte.

Wie seht ihr das? Teilt ihr meine Einschätzung (teilweise)? Was sind die Gründe für diese unterschiedlichen Entwicklungen in Bildung und Sozialer Arbeit? Diskussion via Mastodon oder Twitter und vor allem am Event zur Sozialen Arbeit (3.3.) erwünscht…

Standards für die Chat-Kommunikation

Chat-Kommunikation interessiert mich nur, wenn sie folgenden Standards genügt. Ansonsten verabschiede ich mich aus solchen Zusammenhängen. Damit formuliere ich lediglich persönliche Erwartungen und keine allgemeingültigen Regeln.

  • Die Kommunikation ist auf Dialog hin angelegt (und mehr als eine Kette von Selbstverlautbarungen).
  • Wer in einem Dialog adressiert wird oder sich aktiv einbringt, reagiert zeitnah.
  • Im Zweifelsfall wird dem Gegenüber die gute Absicht unterstellt.
  • Irritation oder Verärgerung werden direkt und konstruktiv ausgedrückt. Beides äussert sich nicht in den Formen a) Antwortverweigerung oder b) Antwortverzögerung.

Notiz kollaboratives Arbeiten

„Corona“ führt zu einer Explosion der Video-Konferenzen. Doch das kollaborative Arbeiten erfordert mehr als ein Video-Tool (Zoom, Whereby, Jitsi usw.) und frisch gekämmte User. Welche Werkzeuge helfen, gemeinsam – an einer Video-Konferenz – zu entwickeln: ein Konzept, ein Programm, eine Webseite usw.?

Lose Hinweise aus unserer Praxis: Mindmeister ermöglicht das gemeinsame Mindmappen. Ein Werkzeug, dass sich im Umfeld unserer Hochschule über Jahre hinweg bewährt hat. Ebenfalls Mindmappen lässt sich mit Miro. Doch Miro ist ein sehr umfassendes, design-orientiertes und ausgesprochen leistungsstarkes Tool. Es bietet zahlreiche gut ausgearbeitete Entwicklungs-Templates. Für mich ist es in vielen Fällen das Mass der Kunst. Erfahrungen habe ich zudem mit Stormboard, AWWApp und Scrumlr.

Bei allen erwähnten Werkzeugen ist eine kostenlose Nutzung möglich, doch die Einschränkungen sind nur gerade bei Stormboard und AWWApp hinnehmbar. Srumlr ist kostenlos und ohne Registrierung einsetzbar. Allerdings bietet es wenig Funktionalität. Wer tatsächlich produktiv arbeiten will, sollte bei Miro und Mindmeister rasch auf eine Bezahlversion wechseln. Meines Erachtens lohnt sich das. (Bei Miro den „Consultant-Plan beachten, wenn ihr eine Einzellizenz braucht. Schliesslich können temporär User zum Mitentwickeln eingeladen werden.)

Digital Natives und Freiwilligenarbeit

Ob der Begriff der Freiwilligenarbeit noch trägt, um aktuelle Entwicklungen zu beschreiben, ist eine Frage, die sich im Anschluss an eine aktuelle Studie der FHS St.Gallen einmal mehr aufdrängt: Jedenfalls sind die Vorstellungen von zivilgesellschaftlichem Engagement daran, sich tiefgreifend und nachhaltig zu wandeln. Dies ist der Stand wissenschaftlicher Erkenntnisse. In der Studie des Instituts für Betriebswirtschaft und Qualitätsmanagement (IQB) nun wird die Generation der Digital Natives fokussiert. Sie wird als Treiber der Veränderung adressiert. Im Bildungsmagazin Substanz (PDF) gibt es eine Zusammenfassung der Studienergebnisse.

Delta Chat: via Mail chatten

Zweifellos eine charmante Idee. Delta Chat ist ein Messenger, der auf bestehender Mail-Infrastruktur aufsetzt („Chat Over Push-IMAP“) und eine End-to-End-Verschlüsselung bietet.

Erstens genügt ein „gewöhnlicher“ Mail-Account, um mit Delta Chat zu beginnen. Zweitens kann vom Prinzip her mit jeder Person gechattet

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Wiki-Projekte

In diesen Tagen habe ich mit Freunden SystemWiki und InnoWiki aufgeschaltet. Wir sammeln, ordnen und tauschen auf diesem Weg unsere Lesenotizen und Studienanregungen. Die Wikis sind im Rahmen der Initiative Lerngemeinschaften entstanden.

Wir nutzen das weitverbreitete Open-Source-Tool Mediawiki. Auf dieser Software beruht auch Wikipedia. Die Wikis ist für Mitglieder unserer Lerngemeinschaften zugänglich. Wir halten den Nutzerkreis bewusst überschaubar. (Zurzeit sind keine Neuaufnahmen möglich.)

Unaufhaltsame Messengerisierung?

Basil Höneisen, Redakteur beim Hochschulmagazin SUBSTANZ (FHS St.Gallen), Nils Ruckstuhl, Chefarzt in Flawil, und ich im Gespräch: Entstanden ist ein Beitrag von Basil Höneisen in der aktuellen Ausgabe.

„Eine Woche Ferien, 400 ungelesene E-Mails. Was früher noch undenkbar schien, ist heute bei vielen Alltag. Dabei betreffen die meisten Mails interne Angelegenheiten. Dieser Problematik begegnet die IT mit Messengern. Reto Eugster, ehemaliger Leiter des Weiterbildungszentrums, sieht in der Chat-Kommunikation Potenzial für ganze Branchen – neue Geschäftsideen wollen geweckt werden.“ Weiter lesen

PDF-Gesamtausgabe des Hochschulmagazins SUBSTANZ (Wechsel zur Webseite der FHS St.Gallen)

Foto: Printscreen Signal Messenger, www.signal.org

Totengebete und Facebook-Likes?

Sterben und Tod: Im Zuge veränderter Mediennutzung wandeln sich auch Formen des Trauerns. Prof. Dr. Reto Eugster im Gespräch mit Claudia Deuber über die Medialisierung des Trauerns.

Was ist typisch für die Art, wie heute mit Sterben und Tod umgegangen wird?
Der Umgang mit Sterben und Tod unterliegt dem gesellschaftlichen Wandel. Während die Vorstellungen von Sterben und Tod vom frühen Mittelalter bis hinein ins 18. Jahr­hundert weitgehend religiös „gezähmt“ waren, erleben wir heute ihre Psychisierung und Ästhetisie­rung. Der Tod ist nichts mehr, was uns „schicksalhaft“ ereilt, dem wir uns ergeben, sondern ist eine Zu­mutung, die der medialen Skandalisierung bedarf.

Was ist mit Psychisierung und Ästhetisierung gemeint?
In einer stark indivi­dua­lisierten Gesellschaft sind Sterben und Tod Angelegenheiten des Einzelnen. Nun droht der Umgang mit der Angst vor dem Tod zum psychischen Problem zu werden, das im Zweifel psychopharmakologisch behandelt wird. Anderseits ist der Tod in seinen medialen In­szenie­­­rungen allgegenwärtig. Ob im TV-Krimi, in der Tagesschau, bei stark frequen­tier­ten YouTube-Sequenzen oder in historischen Dokumentationen usw.: Es geht um die Klischierung und Mythisierung von Sterben und Tod. Wir sprechen zusammenfassend von der Ästhetisierung des Todes.

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Kommunikation in Teams gestalten

Beat Bühlmann ist Europa-Chef von Evernote mit Sitz in Zürich. In verschiedenen Beiträgen, unter anderem in einem Interview mit Thomas Mangold, hat er sein Modell des „Triple Overloads“ dargestellt. Wer sich für die Gestaltung von Teamarbeit interessiert, trifft auf inspirierende Gedanken. Zusammengefasst, spricht der Evernote-Manager Bühlmann vom (1) Daten- und (2) Kommunikations-Overload sowie vom (3) kognitiven Overload. So geht es bei den drei Overloads beispielsweise um die Zeit, die wir mit der Suche nach der „richtigen“ Information verwenden, um die Expansion von Meetings oder um die regelmässigen Unterbrechungen in Arbeitsprozessen, welche unser kognitives Leistungspotenzial schmälern. Bühlmann empfiehlt Teams einen Communication Code of Conduct (eine Regelung der Kommunikation), um die Zusammenarbeit zu optimieren.

Im Ansatz haben wir bei unseren Projekten solche Regeln in unsere Teamarbeit eingeführt und damit gute Erfahrungen gesammelt. Beispielsweise: Welche Informationstyp wird über Mails erwartet, welcher über Messenger usw. Auch haben wir festgelegt, welche Gestalt Mail-Titel haben sollen und dass im ersten Mail-Abschnitt klar werden muss, welche Aktion erwartet wird.

Doch Bühlmann bietet mehr. Seine Handlungsmaximen sind in einer theoretischen Konzeption verankert, die auf empirischen Aussagen beruht. Das gibt Orientierung.

Bühlmanns Modell ist auf verschiedenen „Kanälen“ nachvollziehbar dargestellt, beispielsweise im Podcast von Thomas oder im aktuell publizierten Artikel bei Businessinsider.

Messenger-Gruppe als soziale Nische?

Zurzeit werten wir unsere Erfahrungen mit Fachgruppen aus, die wir via Messenger befeuern. Wir reiten auf der Welle der Messengerisierung des Internets… Konkret und aktuell geht es um die Gruppe Beratung. Unser Modell ist rasch dargestellt:

  • Thematischer Schwerpunkt ist (offen) definiert, hier Psychosoziale Beratung: Literaturhinweise, Diskussion von Fachtexten und Kongressberichten oder Weiterbildungen, methodische Inputs, Fragen aus der eigenen Beratungspraxis
  • angepeilte Gruppengrösse: 10 bis 20 Personen
  • Definition einer „Laufzeit“, hier 6 Monate; Verlängerungsmöglichkeit
  • vereinbarte Auswertung nach 6 Monaten
  • Die selben Publikationsrechte für alle (siehe Gruppenfunktion von Signal Messenger).
  • Verwendung des Signal Messengers, unter anderem, weil er „metadatenarm“ arbeitet, hohen Datenschutzstandards genügt, für (fast) alle Plattformen verfügbar ist (inkl. Desktop-Versionen), werbefrei und kostenlos funktioniert.
  • Einmal findet ein Face-To-Face-Treffen statt, zu dem alle eingeladen sind.

Kontext: Fach-Community, lose Verbindung, kein direkter Bezug zu einer Organisation (auch nicht zu Hochschule oder Verband). Ein Testlauf, der an die Hochschule gekoppelt war, hat sich nicht bewährt.

Quantitativ: Wir haben mit 21 Personen begonnen, nach 6 Monaten waren noch 19 dabei (zwei Personen sind aufgrund der zeitlichen Belastung ausgestiegen). 1733 Posts wurden eingebracht. Jede Person hat im Durchschnitt rund 14 Posts pro Monat beigesteuert.

Qualitativ: Vor allem die Diskussion von Fachliteratur stand im Vordergrund. Beim Grossteil der Posts ging es um Literaturtipps und die Diskussion von aktuellen Texten. Es wurde kontrovers diskutiert. Auch methodische Fragen spielten bei den Debatten eine wichtige Rolle. Beispielsweise ging es um die Grenzen der Lösungsfokussierung und um die Bedeutung psychodynamischer Beratungsmodelle. Fragen aus der eigenen Beratungspraxis wurden nur vereinzelt eingebracht. In diesem Sinne fehlte das intervisorischer Moment.

Erste Ergebnisse: Es zeigte sich, dass sich der thematische Schwerpunkt erst im konkreten Gruppengeschehen herausbildete. Dass es ein gemeinsames Startdatum gab, hat sich bewährt. Bei einer Fortsetzung und einer Öffnung für neue Mitglieder ist mit gruppenzyklischen Effekten zu rechnen, „Altbewährte“ treffen auf Einsteigerinnen und Einsteiger usw. Uneinigkeit besteht bei der generellen Bewertung dieses Nischenmodells. Für die einen war die Geschlossenheit der Gruppe Grundvoraussetzung für die Teilnahme, die anderen sehen das Nischenmodell als vertane Chance, sich in einen breiteren Fachdiskurs einzubringen.

Mein Vorschlag, für die mögliche Fortsetzung eine Mastodon-Instanz zu nutzen, fand in dieser Gruppe wenig Anklang. Persönlich blicke ich auf ein gelungenes Pilotprojekt zurück. Ich habe viel gelernt.

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