Seit Jahren begleite ich Studierende bei wissenschaftlichen Arbeiten, beim Bachelor- oder Master-Abschluss beispielsweise. An Literatur zum Thema Wissenschaftliches Schreiben mangelt es wahrlich nicht. Oft kommen diese Beiträge rezeptartig daher und vermitteln für meinen Geschmack (zu) wenig an wissenschaftlicher Perspektive auf „die Welt“.

Nun habe ich mit Studierenden eine Art Schreibwerkstatt eingerichtet. Zu Schlüsselthemen des Wissenschaftlichen Schreibens (z.B. Entwicklung einer erkenntnisleitenden Fragestellung) arbeiten die Studierenden an einem Dokument. Sie arbeiten sich gemeinsam an Formulierungen ab, experimentieren mit Sprachstilelementen und bewähren sich in der Schärfung von Begriffen.

Dazu nutzen wir nun Cryptpad. Unsere Erfahrungen sind positiv. Cryptpad ist Open Source und verfügt über mehr Funktionsbreite als das bekanntere Etherpad. Ein anderes Tool in dieser Kategorie wäre HackMD.

Cryptpad besteht aus einem Set von Anwendungen. Sehr ausgereift ist die Tabellen-Anwendung. Überzeugend auch das Kanban-Tool. Zu Cryptpad gehören unter anderem der Texteditor, eine Umfrageanwendung sowie ein einfaches Whiteboard. An jedem Dokument („Pad“) können Teams und Gruppen synchron arbeiten. Die Freigabe erfolgt über Links, entweder im Lese- oder Bearbeitungsmodus.

Cryptpad-Instanzen bieten auch Disroot oder die Piratenpartei Deutschlands. Betrieben wird Cyptpad auch von zahlreichen (Hoch-)Schulen.

Hinweis: Pads (teilbare Dokumente), die nicht in einem CryptDrive (Speicher eines Users) abgelegt sind, werden gelöscht, wenn sie während sechs Monate nicht bearbeitet wurden.