Jam Talk

Zurzeit sind wir (Lerngemeinschaft) in verschiedenen Fach-Talks aktiv. Hier eine kurze Unterstützung zum Tool, das wir verwenden: JAM (Open Source).

Worum geht es?

  • JAM ist eine Audio-Plattform. Damit lassen sich Audio-Rooms erstellen und nutzen.
  • Du kannst mit JAM an Gesprächsrunden, Fachgesprächen, Mini-Konferenzen usw. teilnehmen. Eine Registrierung ist nicht nötig.
  • JAM ist eine lose Alternative zu Clubhouse und befindet sich in einem frühen Stadium.
  • JAM funktioniert, wenn du das Mikrophone eingeschaltet hast.

Podium und Publikum

  • Es gibt ein Podium und einen Publikumsraum. Auf dem Podium sind diejenigen, die diskutieren. Wer im Publikum sitzt, kann nur zuhören.
  • Wer beim Talk neu hinzu kommt, ist zunächst im Publikum und kann nicht mitdiskutieren.
  • Wer aus dem Publikum mitdiskutieren möchte, signalisiert dies.

Profil

  • Du kannst dein Profil mit einem Namen, einem Profilfoto, der Twitter und/oder Mail-Adresse individualisieren.

Kurzanleitung

Das Schreibzeug denkt mit

Die Favoriten meines „Schreibzeugparks“ 2020

„Unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken“, schrieb Nietzsche 1882 seinem Sekretär Heinrich Köselitz. Welches „Schreibzeug“ arbeitete bei mir (und euch?) mit, speziell im Jahr 2020?

Cryptpad (Open Source)
Als kollaborative Arbeitsumgebung, für die Zusammenarbeit mit Studierenden und in Teams, nutzte ich die Tool-Sammlung Cryptpad (Bezahlversion, 55 Euro/Jahr). Nebst Text- und Code-Editor verwende ich häufig das Kanban-Board, beispielsweise um Lehrveranstaltungen mit Studierenden zu gestalten.
Einführungs-Video Cryptpad: https://youtu.be/q-L3EymUFB8
Einführungs-Video Kanban: https://youtu.be/myDm2TCB5hs

Obsidian
Müsste ich das „hilfreichste“ Tool des Jahres 2020 wählen, vermutlich käme der Senkrechtstarter Obsidian.md zum Zug. Obsidian gehört in eine Reihe mit Roam Research oder Remnote usw. Mit „Notizmanagement“ wäre es unzureichend beschrieben, auch wenn es für den Umgang mit Notizen verwendet werden kann. Vielmehr spielt das Tool im Prozess der Wissensaneignung, in Lernprozessen, eine entscheidende Rolle. Ich nutze es für Studienzwecke, in der Rolle als Lernender. Obsidian ist für mich unverzichtbar geworden. Damit verbunden sind neue Wege der Wissensaneignung. (Beispiele veränderter Workflows werden im Netz breit diskutiert.)
Einführungs-Video: https://youtu.be/rjwyc06CeQs

RemNote
Am MIT entwickelt, im Rahmen eines Studienprojektes, ist RemNote inzwischen „erwachsen“ geworden. Ende Jahr ist nun auch eine Desktop-Version erschienen. RemNote ist eine echte Lernhilfe (auch Flashcards). Literatur zu verarbeiten, Vorlesungen nachzubereiten, sich Wissen anzueignen, dafür kann RemNote das Mittel der Wahl sein. RemNote hat eine Nähe zu Roam Research, kann teilweise als Alternative zu Roam verstanden werden. Hier nun aber gibt es ein Aber: RemNote setzt – wie Roam Research – Lernbereitschaft voraus. Selbsterklärend ist das Tool höchstens in seinen Grundzügen.
Einführungs-Video: https://youtu.be/tVjAeBaxHRE

Whereby
Ja, klar, die Zahl der Video Conferencing Tools ist lang und Zoom der Marktleader. Doch im Schatten des Offensichtlichen hat sich bei mir Whereby bewährt. Das schlanke Tool des kleinen norwegischen Anbieters begleitete mich durch die Corona-Wellen und das mit vorteilhaften Datenschutzbedingungen. Es ist stabil, einfach zu bedienen und wird – sorry, wenn ich dies empathisch anfüge – in einem sympathischen Produkteumfeld gehegt und gepflegt.

Keine Entdeckungen 2020, aber nach wie vor fixer, bewährter Teil meines Werkzeugparks sind Nextcloud (Hosting), Thunderbird (Mail-Client), Signal (Messenger), Typora (MD-Editor), Miro (Board, nutzbar auch mit Whereby).

Starthilfe für RemNote

RemNote ist ein Tool, dokumentenunabhängig und cloudbasiert, das der Entwicklung einer Knowledge Base dient und als Lernsystem nutzbar ist. Es ist im Rahmen eines Projektes am MIT entwickelt worden und agiert heute als kleines Unternehmen.

RemNote repräsentiert einen neuen Ansatz des Notizmanagements: Es geht nicht darum Notizen zu sammeln, sondern einen Wissensteppich zu weben.

In einem kurzen Video biete ich eine Starthilfe für RemNote. Ich verwende es mittlerweile in verschiedenen Lehrveranstaltungen an Hochschulen.

Basics für Video Learning

Die Hochschulen, für die ich tätig bin, haben in den letzten Tagen erneut auf „Distance Learning“ umgestellt. Lernformate im Sinne des Video Conferencing sind angesagt. Nachdem ich erneut prekäre Events hinter mir habe, formuliere ich meine Basics für die Gestaltung solcher Veranstaltungen. Im Sinne einer Notiz (Diskussion via Twitter erwünscht):

  1. Bevor die Veranstaltung beginnt, bieten wir eine „Spielwiese“ an. Die Teilnehmenden (Studierenden) erhalten vorgängig die Möglichkeit, ihr technisches Equipment zu testen und zu justieren, um „technische Probleme“ vorgängig zu lösen. Wer während der Veranstaltung technische Probleme produziert, fliegt aus dem Meeting raus. Während der Veranstaltung wird kein technischer Support geboten. (Es ist für mich mittlerweile unerträglich, wenn jemand das Geschehen an der Veranstaltung mit dem Satz, „ich finde das Fenster nicht“, unterbricht.)
  2. Wer an der Veranstaltung spricht, ist mit aktiviertem Video, also mit Bild und Ton, präsent.
  3. Wer nicht spricht, schaltet das Mikrophon aus, um Rückkoppelungen und Nebengeräusche zu vermeiden.
  4. Wortmeldungen werden mit dem „Handzeichen“-Symbol, das die Video-Tools bieten, angezeigt.
  5. Kein Input (z. B. kein Referat, keine Gruppenpräsentation) dauert in diesem Kontext länger als 10 Minuten („Daumenregel“).
  6. Nebst dem Conferencing Tool (Zoom, Jitsi, Whereby usw.) wird parallel eine kollaborative Arbeitsumgebung aufgeschaltet. Die Teilnehmenden arbeiten aktiv und dialogisch mit, teilweise in Tandems oder Gruppen. Wir nutzen beispielsweise oft Miro oder Cryptpad.
  7. Aufgezeichnet wird nur, wenn alle Beteiligten explizit ihr Einverständnis erteilt haben (was selbstverständlich sein sollte).
  8. Spätestens nach 45 Minuten gibt es einen Unterbruch, eine Pause.
  9. Jede Veranstaltung beginnt mit einer Einstiegssequenz (z. B. „Woher kommst du gerade?“) und endet mit einer Evaluation, dafür wird – zusätzlich zum Audio-Stream – der Chat genutzt.
  10. Bei jeder Veranstaltung wird ein Nachbereitungsangebot gemacht, per Peerchat findet eine gemeinsame Nachbereitung statt, bei der auch Fragen an die Dozierenden gestellt werden können.

Konzentration auf das Schreiben

Markdown ist eine einfach zu erlernende Auszeichnungssprache, die seit 16 Jahren zur Verfügung steht. Beim Online-Publizieren ist Markdown nicht mehr wegzudenken. Die heutige Wissensarbeit schreibt für das Web und kann mit den Tools der Sekretariate nicht viel anfangen: Die Welt der Sekretariate, das ist die Welt des Prints.

Beispielsweise lassen sich mittels Markdown-Lösungen Content und Layout trennen (Layout: CSS). Markdown lässt sich überdies umstandslos in gültiges HTML (und zahlreiche andere Formate) konvertieren. Diese Lösungen unterscheiden sich von den Grabstätten des Funktionenüberhangs, sind schlank und fokussieren den Schreibprozess.

In letzter Zeit habe ich via Twitter auf verschiedene Markdown-Editoren aufmerksam gemacht. Um Übersicht zu schaffen, liste ich diese hier auf:

  • Obsidian; leistungsstarkes System für das Notizmanagement und Prozesse der Wissensaneignung, mit Knowledge Graph, späte Beta-Phase, Alternative zu RoamResearch – aus dem Hause von Dynalist (Outliner)
  • meine Video-Starthilfe (YouTube) zu Obsidian
  • Typora; schlanker Editor, späte Beta-Phase
  • Marktext; schlanker Editor, frühe Beta-Phase, Open Source, differenzierte Einstellungsmöglichkeiten
  • Zettlr; Notizmanagement und für Prozesse der Wissensaneignung, Open Source
  • Atom; GitHub-Lösung, leistungsstark, erweiterbar (Plugins, z.B. für Konvertierung), sehr flexibel nutzbar, für Programmentwicklung konzipiert
  • WriteMonkey; karg und „kultig“
  • HackMD; kollaborative Arbeitsumgebung, Kommentaroption, erweitertes Rechtesystem
  • CodiMD; kollaborative Arbeitsumgebung, Instanz des CCC
  • Stackedit; Browser-Editor

(Stand 2020/10)

Sprechstunden zur Wissenschaftstheorie

Wie angekündigt, meine Sprechstundenzeiten zu meiner Lehrveranstaltung Modul A3 (Wissenschaftstheorie, OST-FH), erste Termine:

– Donnerstag, 1.10., zwischen 13 und 14 Uhr (ausgebucht)
– Freitag, 2.10., zwischen 13 und 14 Uhr

Adresse für Video-Meeting: https://whereby.com/opencoffee

Keine Registrierung nötig, kostenlos, Mikrophone und Kamera einschalten. Vorgehen:

  • Mail mit Ihrer Schulmailadresse an meine Schulmailadresse: Name und gewünschte Zeit mitteilen.
  • Ich bestätige per Mail den Termin. Pro Termin können maximal 6 Studierende teilnehmen.

Je nach Nachfrage biete ich weitere Termine an.

Kurztipp: Video zu Obsidian

Video als Starthilfe für Obsidian: Obsidian definiert sich als Alternative zu Roam Research. Damit lässt sich eine Fülle von Notizen erfassen, verknüpfen und aufbereiten. Obsidian ist ein Tool für das persönliche Wissensmanagement („Personal Knowledge Management“, pkm).

Die Notizen werden im Markdown-Format gespeichert. Sie können mit jedem Markdown-Editor verarbeitet werden. Insgesamt bietet Obsidian eine überzeugende Interoperationalität.

Video von Vorinstanz (Wechsel zu Youtube/Google)…

Ich habe ein Paradies, aber mir fehlen die Engel*

(2014) Monika Wohler, langjährige Leiterin des Fachbereichs Soziale Arbeit an der FHS St. Gallen (und Vorgängerschulen), geht in Pension. Sie hat die Studiengänge der Sozialen Arbeit auch inhaltlich mitgeprägt, sich mit viel Engagement für deren permanente Weiterentwicklung eingesetzt. Zu Ihrer Verabschiedung haben Freundinnen und Freunde eine Buchpublikation erarbeitet.

Mit meinem Text „Ich habe ein Paradies, aber mir fehlen die Engel“ bin ich beteiligt. Worum geht es in meinem Artikel?

Monika Wohler und ich haben während rund zwölf Jahren mit viel Freude Beratungsmethodik gelehrt. Dabei haben wir mit einem fiktiven Fallbeispiel gearbeitet, mit dem „Fall Carlucci“. Viele ehemalige Studierende erinnern sich noch heute an diese Fallstudie.

In meinem Text nun kommt die Hauptfigur unseres fiktiven Falls zu Wort. Die Perspektive ist gedreht: Nun redet die Kunstfigur, der fiktive Herr Carlucci. Es ist seine Stunde. Wie hat er all die Jahre als Fallbeispiel erlebt? Wie fühlt es sich an, Fallbeispiel zu sein?

Viel Spass bei diesem Text, dessen Pointe ganz und gar nicht spassig gemeint ist.

(*) Zitat Anton Tschechow

Ich habe ein Paradies, aber mir fehlen die Engel, Buchartikel (PDF)

Wissensaneignung: Wege und Umwege

Bücher, Aufsätze, Referate: Wir fassen zusammen, merken uns das Wichtigste, speichern Notizen in irgendwelchen „Wolken“. Längst haben wir uns damit abgefunden, mit einem unüberschaubaren Stapel aus Notizen zu leben oder wenigstens zu funktionieren. Ein Beitrag über lernwirksame Strategien im Umgang mit dieser Situation und über ein neues Tool für das Personal Knowledge Management, Obsidian.md.

Update: Direkt zum Obsidian-Video, eine Starthilfe

Von Reto Eugster

Das Problem kennen vermutlich viele, die sich mit Wissensarbeit beschäftigen. Man liest Texte oder hört Referate und will sich die „wichtigsten“ Inhalte merken. Also beginnt man, Zusammenfassungen zu schreiben. In der Regel werden damit zwei Ziele verfolgt:

  • Die bemerkenswerten Inhalte sollen einen künftig wieder zur Verfügung stehen, und zwar genau dann, wenn man sie braucht.
  • Der Tätigkeit des Zusammenfassens wird ein Lerneffekt zugeschrieben.

Doch beide Ziele verweisen ins Zufällige und sind enttäuschungsanfällig. Erstens ist es schwierig, sich so zu organisieren, dass einem der gewünschte Inhalt jeweils zeitlich und sachlich punktgenau zur Verfügung steht. Wenn dies gelingt, gelingt es häufig zufällig, ist aber keinem überzeugenden methodischen Setting geschuldet. Die permanente „Flutung“ mit Wissenspartikeln in der Wissensarbeit überfordert viele, jedenfalls mich. Zweitens schreiben Lerntheorien dem „linearen Zusammenfassen“ kaum Lernwirksamkeit zu.

Weiterlesen „Wissensaneignung: Wege und Umwege“