News zu Logseq und Obsidian

Zwei Tools für Wissensarbeiter:innen, Logseq und Obsidian, die sich dynamisch entwickeln, werden von engagierten Communities getragen. Zum gesamten Entwicklungsumfeld (Workflow-Beispiele, Plugins, Themes usw.) werden regelmässig (Insider-)News veröffentlicht. Ein Tipp mit zwei Adressen:

News zu Logseq, Open Source, wöchentlich:
https://logseqweekly.com/

News zu Obsidian, mittlerweile weit entwickeltes Tool:
www.obsidianroundup.org

Kurztipp: Cryptomator

Cryptomator ist ein Werkzeug zur Verschlüsselung von Daten. Wer aus guten Gründen nicht bereit ist, Cloud-Anbietern wie Dropbox, Amazon, Google usw. ohne Weiteres zu vertrauen, kann Daten verschlüsseln, bevor sie zum Cloud-Speicher transferiert werden. Cryptomator ist Open Source und für die unterschiedlichen Betriebssysteme verfügbar (auch für mobile Nutzung). Aktuell wird die Version 1.6 erwartet (zurzeit Beta). Diese wird eine wesentliche Änderung mit sich bringen, ein neues Speicherformat (neu Version 8).

Obsidian erweitern

Nicht Notizen kleben, sondern Wissensteppiche weben: Das Notiz-Tool Obsidian empfiehlt sich als Roam-Research-Alternative, ist allerdings wesentlich „privater“ und kostengünstiger. Für die private Nutzung sowie im Bildungsbereich kann es kostenlos verwendet werden. Obsidian ist ein leistungsstarkes Werkzeug für die Wissensarbeit. Gespeichert wird im (transparenten) Markdown-Format (ein übergreifender Standard), so dass die Daten auch in Zukunft offen zugänglich sein werden. Es kann lokal genutzt werden, zudem gibt es Möglichkeiten der Synchronisation sowie eine Publishing-Version. Heute aber geht es um die Erweiterbarkeit von Obsidian. Auch dies ist eine Stärke der Software. Nebst den internen Erweiterungsmöglichkeiten, stehen aktuell (September 2021) 318 Plugins kostenlos zur Verfügung. Sechs der Erweiterungen, die ich nutze, kurz vorgestellt.

Weiterlesen „Obsidian erweitern“

Mindmapping 2021

In den 70er Jahren ist das „Mindmappen“ zum Hype geworden. Inzwischen wird diese zweifellos bewährte Lernmethode, im Wesentlichen ist es das, nüchterner gesehen. In meiner Lehr-/Lernpraxis arbeite ich nach wie vor oft und intensiv mit Maps. Hier stelle ich Tools vor, die ich aktuell in unterschiedlichen Zusammenhängen nutze.

SimpleMind: Ein Desktop-Tool, bei dem sich die Maps via Cloud-Speicher (GoogleDrive, Dropbox usw.) synchronisieren und mittels unterschiedlicher Devices (auch Smartphone) nutzen lassen. Das Tool ist für den anspruchsvollen Mindmapper gedacht, es ist leistungsstark. Templates lassen sich bis ins Detail anpassen, unterschiedliche Formate (auch das Freemind-Format) sind nutzbar usw. SimpleMind basiert auf einem einfachen Lizenzmodell. Pro Betriebssystem ist eine moderate Einmalgebühr fällig, SimpleMind wird dynamisch weiterentwickelt. SimpleMind ist eines der wenigen Tools, die auch auf dem Smartphone praxistauglich nutzbar sind.

ZenMindMap: Bei Liebhaberinnen und Liebhabern minimalistischer Tools in der Pole Position. Das webbasierte Tool ist nur mit Elementarfunktionen ausgestattet, aber gerade dies kann eine Stärke sein. Kostenlos sind 3 Maps, wobei die Knotenzahl pro Map auf 30 beschränkt ist. Damit lässt sich nicht viel anstellen. Wer mehr will, bezahlt rund 60 Franken/Jahr.

Mindmeister: Zweifelsohne ein sicherer Wert. Diese webbasierte Lösung hat sich bei mir ebenfalls – wie SimpleMind – bewährt, vor allem für kollaborative Lern-Settings. Das Tool bietet reichhaltige Gestaltungsmöglichkeiten und auch einen gelungenen Präsentationsmodus. Die Free-Version ist auch hier stark eingeschränkt in ihren Möglichkeiten (3 Maps), ab 6 Franken/Monat gibt es mehr. Wichtig: Mindmeister verarbeitet unter anderem den Quasi-Standard, das Freemind-Format (mm). Damit ist Offenheit gegeben.

Freeplane: Mit Freeplane (Desktop) ist es so eine Sache. Das Tool ist eine Weiterentwicklung des Quasi-Standards Freemind (unter GPL-Lizenz, kostenlos). Es bietet Offenheit und mittlerweile Funktionenvielfalt. Doch Freeplane ist für meinen Geschmack wenig konsistent im Nutzungsdesign. An Schulen ist es verbreitet und nach einer Eingewöhnungszeit kann ich dieser (überladenen) Freemind-Fortsetzung doch einiges abgewinnen. Freemind ist übrigens immer noch verfügbar, wir aber kaum noch weiter entwickelt (Stand 2016, Beta 2).

Wisemapping: webbasiert, Open Source, mit kollaborativen Funktionen. Wisemapping ist ein prüfenswertes Angebot. Im Nutzungsdesign unterscheidet es sich grundsätzlich von Mindmeister.

Jam Talk

Zurzeit sind wir (Lerngemeinschaft) in verschiedenen Fach-Talks aktiv. Hier eine kurze Unterstützung zum Tool, das wir verwenden: JAM (Open Source).

Worum geht es?

  • JAM ist eine Audio-Plattform. Damit lassen sich Audio-Rooms erstellen und nutzen.
  • Du kannst mit JAM an Gesprächsrunden, Fachgesprächen, Mini-Konferenzen usw. teilnehmen. Eine Registrierung ist nicht nötig.
  • JAM ist eine lose Alternative zu Clubhouse und befindet sich in einem frühen Stadium.
  • JAM funktioniert, wenn du das Mikrophone eingeschaltet hast.

Podium und Publikum

  • Es gibt ein Podium und einen Publikumsraum. Auf dem Podium sind diejenigen, die diskutieren. Wer im Publikum sitzt, kann nur zuhören.
  • Wer beim Talk neu hinzu kommt, ist zunächst im Publikum und kann nicht mitdiskutieren.
  • Wer aus dem Publikum mitdiskutieren möchte, signalisiert dies.

Profil

  • Du kannst dein Profil mit einem Namen, einem Profilfoto, der Twitter und/oder Mail-Adresse individualisieren.

Kurzanleitung

Starthilfe für RemNote

RemNote ist ein Tool, dokumentenunabhängig und cloudbasiert, das der Entwicklung einer Knowledge Base dient und als Lernsystem nutzbar ist. Es ist im Rahmen eines Projektes am MIT entwickelt worden und agiert heute als kleines Unternehmen.

RemNote repräsentiert einen neuen Ansatz des Notizmanagements: Es geht nicht darum Notizen zu sammeln, sondern einen Wissensteppich zu weben.

In einem kurzen Video biete ich eine Starthilfe für RemNote. Ich verwende es mittlerweile in verschiedenen Lehrveranstaltungen an Hochschulen.

Basics für Video Learning

Die Hochschulen, für die ich tätig bin, haben in den letzten Tagen erneut auf „Distance Learning“ umgestellt. Lernformate im Sinne des Video Conferencing sind angesagt. Nachdem ich erneut prekäre Events hinter mir habe, formuliere ich meine Basics für die Gestaltung solcher Veranstaltungen. Im Sinne einer Notiz (Diskussion via Twitter erwünscht):

  1. Bevor die Veranstaltung beginnt, bieten wir eine „Spielwiese“ an. Die Teilnehmenden (Studierenden) erhalten vorgängig die Möglichkeit, ihr technisches Equipment zu testen und zu justieren, um „technische Probleme“ vorgängig zu lösen. Wer während der Veranstaltung technische Probleme produziert, fliegt aus dem Meeting raus. Während der Veranstaltung wird kein technischer Support geboten. (Es ist für mich mittlerweile unerträglich, wenn jemand das Geschehen an der Veranstaltung mit dem Satz, „ich finde das Fenster nicht“, unterbricht.)
  2. Wer an der Veranstaltung spricht, ist mit aktiviertem Video, also mit Bild und Ton, präsent.
  3. Wer nicht spricht, schaltet das Mikrophon aus, um Rückkoppelungen und Nebengeräusche zu vermeiden.
  4. Wortmeldungen werden mit dem „Handzeichen“-Symbol, das die Video-Tools bieten, angezeigt.
  5. Kein Input (z. B. kein Referat, keine Gruppenpräsentation) dauert in diesem Kontext länger als 10 Minuten („Daumenregel“).
  6. Nebst dem Conferencing Tool (Zoom, Jitsi, Whereby usw.) wird parallel eine kollaborative Arbeitsumgebung aufgeschaltet. Die Teilnehmenden arbeiten aktiv und dialogisch mit, teilweise in Tandems oder Gruppen. Wir nutzen beispielsweise oft Miro oder Cryptpad.
  7. Aufgezeichnet wird nur, wenn alle Beteiligten explizit ihr Einverständnis erteilt haben (was selbstverständlich sein sollte).
  8. Spätestens nach 45 Minuten gibt es einen Unterbruch, eine Pause.
  9. Jede Veranstaltung beginnt mit einer Einstiegssequenz (z. B. „Woher kommst du gerade?“) und endet mit einer Evaluation, dafür wird – zusätzlich zum Audio-Stream – der Chat genutzt.
  10. Bei jeder Veranstaltung wird ein Nachbereitungsangebot gemacht, per Peerchat findet eine gemeinsame Nachbereitung statt, bei der auch Fragen an die Dozierenden gestellt werden können.

Konzentration auf das Schreiben

Markdown ist eine einfach zu erlernende Auszeichnungssprache, die seit 16 Jahren zur Verfügung steht. Beim Online-Publizieren ist Markdown nicht mehr wegzudenken. Die heutige Wissensarbeit schreibt für das Web und kann mit den Tools der Sekretariate nicht viel anfangen: Die Welt der Sekretariate, das ist die Welt des Prints.

Beispielsweise lassen sich mittels Markdown-Lösungen Content und Layout trennen (Layout: CSS). Markdown lässt sich überdies umstandslos in gültiges HTML (und zahlreiche andere Formate) konvertieren. Diese Lösungen unterscheiden sich von den Grabstätten des Funktionenüberhangs, sind schlank und fokussieren den Schreibprozess.

In letzter Zeit habe ich via Twitter auf verschiedene Markdown-Editoren aufmerksam gemacht. Um Übersicht zu schaffen, liste ich diese hier auf:

  • Obsidian; leistungsstarkes System für das Notizmanagement und Prozesse der Wissensaneignung, mit Knowledge Graph, späte Beta-Phase, Alternative zu RoamResearch – aus dem Hause von Dynalist (Outliner)
  • meine Video-Starthilfe (YouTube) zu Obsidian
  • Typora; schlanker Editor, späte Beta-Phase
  • Marktext; schlanker Editor, frühe Beta-Phase, Open Source, differenzierte Einstellungsmöglichkeiten
  • Zettlr; Notizmanagement und für Prozesse der Wissensaneignung, Open Source
  • Atom; GitHub-Lösung, leistungsstark, erweiterbar (Plugins, z.B. für Konvertierung), sehr flexibel nutzbar, für Programmentwicklung konzipiert
  • WriteMonkey; karg und „kultig“
  • HackMD; kollaborative Arbeitsumgebung, Kommentaroption, erweitertes Rechtesystem
  • CodiMD; kollaborative Arbeitsumgebung, Instanz des CCC
  • Stackedit; Browser-Editor

(Stand 2020/10)