Start Beratungslehrgang

Am 25.9. startet der Zertifikatslehrgang Beratungs-Training in St. Gallen. Er ist Teil des Masterprogramms Psychosoziale Beratung (das als MAS oder MSc abgeschlossen werden kann).

Der Lehrgang ist Teil einer langjährigen Kooperation der beiden Fachhochschulen FH Vorarlberg (Dornbirn) und FHS St.Gallen. Studienleiter ist Reto Eugster. (Ich bin bereits heftig und freudig am Vorbereiten des Einstiegsseminars. Unter anderem geht es um beratungswissenschaftliche Paradigmen.)

Das gesamte, berufsbegleitende Studium dauert rund zweieinhalb Jahre. Es besteht aus drei Zertifikatslehrgängen (die auch einzeln absolviert werden können) und der Masterthesis. Die Schwerpunkte sind Beratung, Vermittlung (Mediation) und Intervention (Krisenintervention).

Neu im Programm ist auch das Thema E-Counseling. Dabei spielen auch Peer-To-Peer-Netzwerke eine wichtige Rolle.

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Abschied

27. April: Mein letzter Tag an der FHS St. Gallen. Nach fast 30 Jahren steht der Abschied an. Ich blicke zurück auf eine Verkettung glücklicher Umstände. In den letzten fünf Jahren habe ich als Leiter des interdisziplinären Weiterbildungszentrums gearbeitet. Einen Dank an so viele, die mich begleitet, gefördert, herausgefordert haben.

Mut zum Experimentieren

Das 7. Bildungsforum der FHS St. Gallen war auf Diskussion hin angelegt. In diesem Jahr wurde auf das programmatische Eröffnungsreferat verzichtet und mit der Tradition gebrochen. Stattdessen widmeten sich zwei Diskussionsrunden den „künstlichen Intelligenzen“ in der Bildung. Dadurch gewann das Bildungsforum an Dynamik.

Insgesamt ging es jedoch um viel mehr und vor allem: um anderes als um den Titel der Veranstaltung („Maschine vs. Mensch“). Um den Bildungsbegriff beispielsweise. Philipp Tingler zeigte an der Differenz Ausbildung / Bildung die Grenzen künstlicher Intelligenzen auf. Er sehe nicht, wie Bildung durch so etwas wie Bots bedroht werden könnte. Anders sei die Ausgangslage bei der Ausbildung.

Jürg Stuker unterstrich, dass die aktuelle Digitalisierungsdiskussion Anlass sein soll, sich die Frage nach der Innovationsfähigkeit des Bildungssystems zu stellen. So sei nicht die Einführung eines Fachs Informatik gefragt, sondern die informatische Perspektive im Lerngeschehen insgeamt. „Hinein ins Experimentieren“, rief der den Lehrpersonen zu, das sei das Gebot der Stunde.

Für Adrienne Fichter zeigt gerade der aktuelle Facebook-Skandal, wie wichtig eine politische und rechtliche Rahmung der intransparent operierenden „Grossplattformen“ sei. Sie begrüsste die Einführung der bevorstehenden europäischen Datenschutzgrundverordnung als Erfolg. „Wenn wir ehrlich sind, kann uns der aktuelle Facebook-Skandal nicht überraschen. Das Geschäftsmodell von Facebook bringt solche Probleme mit sich. Wir alle haben es seit Jahren wissen müssen.“

Eindrückliche Resonanz

Obwohl die Euregio-Weiterbildungszentren (Schloss Hofen und FHS St.Gallen) einen zusätzlichen Zertifikatslehrgang Mediation in das laufende Programm eingeschoben haben, gibt es bereits wieder eine Warteliste für die Mediationsausbildung.

Grund für diese enorme Nachfrage dürfte sein, dass sich dieses Angebot nicht nur für Fachkräfte eignet, die als Mediatorinnen oder Mediatoren arbeiten wollen. Der Lehrgang richtet sich auch an Professionals, die mediative Methoden (Methoden der Konfliktvermittlung) in ihrer angestammten beruflichen Praxis anwenden wollen. Ihnen geht es weniger um „klassische Mediation“ als vielmehr um die Erweiterung ihrer Kompetenz im Konfliktmanagement.

Das Know How für den Umgang mit Konflikten ist in unterschiedlichen Branchen und Zusammenhängen gefragt. Denn Organisationen verlieren nach wie vor viel Zeit und Geld mit nicht bewältigten Konflikten.

Gemeinsam mit Elmar Fleisch leite ich seit Herbst 2017 diesen Lehrgang.

Konflikte haben einen schlechten Ruf

Schloss Hofen Lochau Vorarlberg, Durchführungsort Mediationslehrgang

Mitte März ist mein Seminar „Konfliktmanagement in Organisationen“ angesagt. Zurzeit bin ich intensiv am Vorbereiten. Ich werde mit drei Fallstudien aus unterschiedlichen Betrieben arbeiten (Modeunternehmen, Spital, Schule). Das Seminar findet im Rahmen des Zertifikatslehrgangs Mediation in St. Gallen satt. Entsprungen ist dieser Lehrgang einer langjährigen Euregio-Kooperation verschiedener Hochschulen.

Nicht Konflikte an sich sind das Problem in Organisationen bzw. Unternehmen, sondern der destruktive Umgang damit. Konflikte sind durchaus „sinnvolle Einrichtungen“. Sie deuten Veränderungsbedarf an (zum Beispiel nötige Klärungen von Stellenprofilen), forcieren Entscheidungen („so geht es nicht mehr weiter“) und erzeugen Bindung. Konflikt haben zu unrecht einen schlechten Ruf.

Doch bis Organisationen Konflikte produktiv nutzen können, ist oft einiges an (Organisations-) Entwicklung nötig. Zum Beispiel ein Grundverständnis, das Konflikte als Normalfall und nicht als Sonderfall der Kommunikation begreift. Und eingespielte Verfahren für den Umgang mit Konflikten, so genannte Konfliktmanagement – Systeme (KMS). Diese sollen wirken, bevor Konflikte expandieren und eskalieren. Mediative Verfahren sind nur ein Aspekt dieser Arrangements. Ebenso wichtig ist die Pflege einer Kultur, in der Differenz und Differenzierung als wesentliche Aspekte des Fortkommens akzeptiert sind.

Foto: Schloss Hofen, Zentrum für Wissenschaft und Weiterbildung in Vorarlberg, Durchführungsort des Lehrgangs (Seminare teilweise an der FHS St.Gallen), Foto: Reto Eugster