What3Words ist ein englisches Startup (gegründet 2013 in London), das ein einfaches und originelles System zur Georeferenzierung (ein weltweites Adressierungssystem) entwickelt hat und betreibt.

Worum geht es?

What3Words hat die Welt in Quadrate (3×3 Meter) aufgeteilt. Jedem dieser Quadrate ist eine unverwechselbare Adresse zugeteilt, die aus drei zufällig

kombinierten Wörtern besteht (z.B. fluss.unten.erfolge). Ein Ort muss nicht mehr mittels Längen- und Breitengraden (mittels komplizierter Zahlenkombination) gesucht, sondern kann über eine (einprägsame) Dreiwortadresse präzis angepeilt werden.

Vielfältige Verwendung

Das Adresssystem von What3Words wird für postalische Zwecke verwendet (in der Mongolei z.B.), in Navigationssystemen von Fahrzeugen (bei Mercedes-Benz z.B.), bei der UNO, in der Katastrophenhilfe usw. Auch im Privatkontext kann das System hilfreich sein: bei Vereinbarungen an Konzerten, in Messehallen, an der Uni, im Freien usw., um nur einige Beispiele zu nennen.

What3Words strebt an, das Dreiwort-Adressierungssystem zum weltweiten Standard für Georeferenzierung auszubauen. Bereits heute ist es in zahlreichen Sprachen verfügbar.

Kein Open Source

Allerdings ist What3Words nicht Open Source. Dies wird z. B. im Umfeld von OpenStreetMap kritisiert. What3Words Geschäftmodell beruht auf dem Geschäft mit der API.

What3Words stellt Apps für Android und iOS zur Verfügung und ist via Browser usw. nutzbar (https://w3w.co). Auch eine Foto-App steht zur Verfügung.

Interessanter Ansatz

Meines Erachtens bietet What3Words einen überzeugenden, innovativen Ansatz. Rund 75 Prozent der Weltbevölkerung lebt adressenlos. Mit der postalischen Adresse fehlt die soziale Adressierung, ein Begriff aus der soziologischen Systemtheorie. Damit geht ein Mangel an sozialer Relevanz einher.

Andere Systeme (z.B. der PlusCode von Google) beruhen auf Zahlenkombinationen und mögen technisch überlegen sein, sind jedoch sozial schwierig zu vermitteln. Dass What3Words nicht Open Source ist, hat auch mit dem enormen Investitionsbedarf zu tun, der mit einem solchen Projekt verbunden ist. Auf den Open-Source-Einwand hat What3Words mit Massnahmen reagiert, die insbesondere für die staatlichen Projekte bedeutsam sind.

Diesen Text habe ich in ähnlicher Form bei Quora publiziert.