Ingrid Steeger

Ingrid Steeger hat, als ich Kind war, das, was wir glaubten, es sei Sex, in unser Wohnzimmer gebracht. Danke, Ingrid. Heute wissen wir: Es war Sex.

Ingrid Steeger ist am 23. Dezember 2023 in Bad Hersfeld im Alter von 76 Jahren gestorben. 2010 hat sie sich von der Bühne verabschiedet.

Abschied von MacGowan

Der Pogues-Sänger Shane MacGowan ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Er war ein einzigartiger Songwriter, kompromisslos, chaotisch, charismatisch. Nick Cave und er waren befreundet und sind auch zusammen aufgetreten. Ich erinnere mich mit Respekt, Wehmut und Begeisterung an ihn und seine hymnischen Lieder.

Am 8. Dezember 2023 fand die Trauerfeier in der St. Mary’s of the Rosary Church im irischen Nenagh statt. Nick Cave sang A Rainy Night In Soho. Die Trauerfeier dauerte zweieinhalb Stunden. Tausende säumten die Strassen und sangen MacGowans Hymnen, gaben ihm die letzte Ehre.

Peter Gross gestorben

Peter Gross hatte 1989 bis zu seiner Emeritierung 2006 den Lehrstuhl für Soziologie an der Universität St. Gallen inne. Von 1996 bis 1998 war er Dekan der Volkswirtschaftlichen Abteilung. Mit seinen Arbeiten zur „Multioptionsgesellschaft“ (Buch, 1996 erschienen, 10. Auflage 2005) ist er über den soziologischen Dunstkreis hinaus bekannt geworden. In den Siebziger Jahren engagierte sich Peter Gross während acht Jahren für die Sozialdemokraten im Thurgauer Kantonsrat.

2015 erschien sein „persönlichstes“ Buch: „Ich muss sterben – im Leid die Liebe neu erfahren“. Es beschäftigt sich mit dem Sterben seiner Frau Ursula. 2016 wurde Gross mit dem Grossen Kulturpreis der St. Galler Kulturstiftung ausgezeichnet.

Durch meine Tätigkeit in St. Gallen (FHS St. Gallen) habe ich ihn öfters im direkten Kontakt erlebt. Denke gerne daran zurück.

Witold Pilecki

Von einem Menschen nur ist bekannt, dass er sich freiwillig ins KZ Auschwitz einschleusen lies: Witold Pilecki. Er organisierte in Auschwitz den Widerstand der Häftlinge und informierte die Aussenwelt über die Gräueltaten. Als Mitglied der „Geheimen Polnischen Armee“ war er für die Organisation des Widerstandes gegen das Nazi-Regime zuständig. Nach 945 Tagen im Lager (Quelle Wikipedia, 26.4.2023) flüchtete er aus Auschwitz. Er wollte die Aufdeckung seiner Mission verhindern. Die Flucht gelang, weil er sich zuvor in einen Aussenbetrieb des Lagers, eine Bäckerei, versetzen lassen konnte.

Auschwitz: „Hier wurden mir die ersten zwei Zähne ausgeschlagen, weil ich das Schild mit meiner Häftlingsnummer in der Hand hielt und nicht zwischen den Zähnen…“ (Quelle MDR-Doku, 17.1.2023)

Nach dem Krieg setzte er sich für die Aufdeckung sowjetischer Gräueltaten ein und wurde schliesslich im sowjetisch besetzten Polen zum Tod verurteilt. Am 25. Mai 1948 würde er hingerichtet. Postum wurde er mehrfach geehrt.

Nachruf

Der Tod von Daniel Hürlimann, Professor für Rechtsinformatik und Vorkämpfer der Open-Access-Bewegung, hat viele, auch mich, erschüttert. Kollege Reinhard Riedl von der Berner Fachhochschule (BFH) würdigt den Verstorbenen in einem Nachruf, der im Wissenschaftsmagazin Society Byte erschienen ist.

90 Kluge Jahre

„Uns trennt von gestern kein Abgrund, sondern die veränderte Lage“ („Abschied von gestern“)

Alexander Kluge feiert heute seinen 90. Geburtstag. Viele seiner Beiträge als Autor, Regisseur und Produzent haben mein Denken beeinflusst. Beispielsweise ist für mich das Gespräch unvergesslich, das er mit dem Berliner Medienwissenschaftler Friedrich Kittler führte. Zwei Intellektuelle, die sich bei ihren Denkbewegungen zeigen: suchend, empathisch, unerschrocken. Unvergesslich auch Kluges Trauerrede im Berliner Ensemble für Heiner Müller. Oder sein Film „Abschied von gestern“.

Nun ist Kluge tatsächlich schon 90. Ich konnte es auf Anhieb nicht glauben, nein, nachrechnen musste ich es, 2022 minus 1932: ja, dabei kommt ne 90 raus. Es gehört zu den Zumutungen des Lebens, dass auch ein Alexander Kluge älter geworden ist. Zum seinem Geburtstag verneige ich mich vor ihm.

Trauerrede für Heiner Müller, YouTube (Datenschutzbestimmungen von YouTube)

Generationenwechsel

In diesen Tagen übernimmt Bernhard Gut die Leitung des Masterprogramms (MSc und MAS) Counseling, das von der Fachhochschule OST (Ostschweiz) und der Fachhochschule Vorarlberg gemeinsam seit über 20 Jahren getragen und angeboten wird. Bernhard Gut arbeitet im Wissenschafts- und Weiterbildungszentrum des Landes Vorarlberg und der FH Vorarlberg, Schloss Hofen.

Zusammen mit Elmar Fleisch habe ich dieses Masterstudium aufgebaut und während vieler Jahre geleitet. Die Schwerpunkte des Studiums bilden die drei Zertifikatslehrgänge Mediation, Krisenintervention und Beratungs-Training.

Ich freue mich, dass Bernhard Gut diese Aufgabe übernimmt. Er ist in jeder Hinsicht die richtige Besetzung. Viel Freude und Erfolg wünsche ich ihm und dem neuen Team.

Gespräch mit Karin Morgenthaler

Karin Morgenthaler ist die Betula-Bloggerin. Das Betula ist eine sozialpädagogische Einrichtung am Bodensee, gegründet von den beiden Pionieren der Ostschweizer Sozialpädagogik, Stefan Ribler und Christian Brönimann. Stefan Ribler ist überdies in der Sozialinformatik tätig, gehört zu den ersten Absolventen des Masterstudiums Social Informatics an der FHS St. Gallen.

Im Zuge einer Interview-Serie hat Karin Morgenthaler, langjährige Betula-Mitarbeiterin, ein Gespräch mit mir geführt. Im Gespräch geht es um Fragen der Sozialen Arbeit, aber auch um mein Lehr-Lern-Verständnis.

Ich verstehe mich weniger als Dozent, dann als Arrangeur von Lernprozessen.

Zum Blog-Artikel (als PDF)

Woche 14

Habe fertig“: Ein halbes Jahr lang habe ich interimistisch das Weiterbildungszentrum der FHS St. Gallen nochmals (wie 2013 bis 2018) geleitet. In dieser Woche schliesse ich dieses Kapitel, meine „Sondermission“, ab. Nun freue ich mich darauf, mich weiterhin und ausschliesslich in der Lehre zu engagieren. Neu übernimmt Melanie Gralak die Leitung. Ihr und dem neuen Führungsteam wünsche ich alles Gute.

Aufgrund der Corona-Welle musste der Konvent mit dem Verabschiedungs-Apéro abgesagt werden. Liebe Kolleginnen und Kollegen, auf diesem unprätentiösen Weg proste ich euch zu: Bleibt fröhlich.

So etwas wie Abschied

Für ein halbes Jahr habe ich die Leitung des Weiterbildungszentrums der FHS St.Gallen nochmals übernommen, quasi in „Sondermission“. Ab 1.9.2020 werden die Hochschulen Buchs, Rapperswil und St. Gallen zur Fachhochschule OST vereint. Dies betrifft auch die Weiterbildung, welche im Zuge dieser Fusion neu gestaltet wird. Gemeinsam mit Melanie Gralak habe ich an diesem Change-Prozess aktiv teilgenommen.

Melanie Gralak wird das Weiterbildungszentrum ab morgen führen. Neu wird Konstanze Thomas Mitglied der Geschäftsleitung, ebenfalls ab 1.4.2020. Sie übernimmt den Bereich Bildung und Innovation. Eine wichtige Begleiterin war Corina Fust, als die Koordinatorin und Organisatorin. Diese Funktionen wird sie weiterhin wahrnehmen. Kommunikations- und Marketing-Chef bleibt Johannes Leuthold.

Lehraufträge und eine Studienleitung werde ich weiterhin wahrnehmen. Von allen Führungsfunktionen, die ich teilweise während rund zwanzig Jahren inne hatte, verabschiede ich mich.

Vielen Dank für das Vertrauen, dass mit dieser Beauftragung einher ging und vielen Dank für die Unterstützung, die ich erfahren habe.

Innovation Board in Lavin

Während 12 Jahren war ich Mitglied des Innovation Boards der Hochschule FHS St. Gallen. Es ging um Bildung und Innovation, um Leere und Lehre, um Lernen und Begreifen, um Erfinden und Erneuern. Nun ist Schluss, zum letzten Mal kamen wir in Lavin, im Unterengadin, zusammen. Eine Umstrukturierung der Hochschule steht an.

Vier der Mitglieder im Bild: Sebastian Wörwag, Selina Ingold, Reto Eugster und Mark Riklin. Das Foto verdanken wir Jürg Stuker, ebenfalls Mitglied des Innovation Boards. Ich habe es von ihm geschenkt bekommen.

Reto Eugster zurück

Seit dem 1. Oktober 2019 ist Reto Eugster zurück am Weiterbildungszentrum WBZ-FHS. Er übernimmt bis März 2020 den Vorsitz der Geschäftsleitung für den Übergang zur Ost – Ostschweizer Fachhochschule.

Medienmitteilung der FHS St. Gallen

Das nächste halbe Jahr wird für das Weiterbildungszentrum WBZ der FHS St.Gallen eine grosse Herausforderung: Die Überführung des WBZ in die neue Ost – Ostschweizer Fachhochschule steht an. Geleitet wird dieser Prozess seit dem 1. Oktober 2019 von Reto Eugster, der damit die Geschäftsleitung für die Übergangsphase von FHS-Rektor Sebastian Wörwag übernommen hat. Reto Eugster wird den Vorsitz bis März 2020 innehaben.

Für Reto Eugster ist es eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Er war während langer Zeit in verschiedenen Führungs- und Lehrfunktionen an der FHS tätig, unter anderem als Leiter des Weiterbildungszentrums und des Instituts für Soziale Arbeit. Ende April 2018 trat er zurück, ist seither aber weiterhin als Dozent tätig sowie Mitglied des Innovation Boards.