Wie schön sich hier das Nichtstun tun lässst
Autor: Vorinstanz
Hyperrealität
„Heute kippt das ganze System in die Unbestimmtheit, jegliche Realität wird von der Hyperrealität des Codes und der Simulation aufgesogen.“ (9)
„Agonie des Realen“„Die Moderne ist keine Umwertung aller Werte, sondern eine Austauschbarkeit aller Werte… “ (162)
Jean Baudrillards Buch Der symbolische Tausch und der Tod ist 1976 erschienen und zählt zu seinen bedeutenden Werken. Es besteht aus Essays, die sich lose aufeinander beziehen. Bereits in seiner Dissertaton 1968 – Das System der Dinge (Le Système des objets) – legte Baudrillard die Basis für seine Konzepte des Hyperrealen. Die Simulationsgesellschaft, geprägt durch die dramatische Fetischisierung der Zeichen – oder mit Martin Horacek (2007, 144) präziser formuliert:
„Der Warencharakter der industriell erzeugten Produkte wird für Baudrillard abgelöst von einer Fetischisierung der Objekte in einem selbstreferentiellen Zeichenuniversum.“
Baudrillard, schillernde Persönlichkeit, streitbar und unerschrocken, ist 2007 in Paris gestorben. Er wurde 78 Jahre alt. Josef Rauscher über „Requiem für die Medien“, vielleicht generell auf Baudrillard anwendbar:
„Unlesbar, wenn man nicht hartnäckig gegen ihn mitdenkt“.
Kurztipp: Taiga
Zu wenig bekannt ist meines Erachtens ein frei verfügbares (Open Source) Tool für „agiles“ Projektmanagement, das ich seit längerem nutze: Taiga. Die Entwicklung von Taiga reicht ins Jahr 2013 (Kaleidos) zurück.
Taiga lässt sich weitgehend an eigene Bedürfnisse anpassen. Es können Kanban- wie auch Scrum-Vorlagen teambezogen genutzt werden. Stark sind die Filter-, Such- und Reporting-Funktionen. Inzwischen ist Taiga in 20 Sprachen übersetzt. Auch das Zusammenspiel mit Repositories, GitHub, GitLab usw., funktioniert.
Taz im Wandel
Seit September dieses Jahres nun ist klar, der Druck der Taz („Tageszeitung“) wird ab 17. Oktober 2025 eingestellt. Weiterhin gedruckt wird die WochenTAZ, sie erscheint jeweils Samstags. Die Veränderungen sollen, wie die taz schreibt, ohne Stellenabbau vonstatten gehen.
Weiterlesen „Taz im Wandel“Appenzell
25 Jahre Vorinstanz
„Wissenschaftler im Frondienst“, Artikel 2005 in der Neuen Zürcher Zeitung, mit Erwähnung meines Blog-Engagements.
Weiterlesen „25 Jahre Vorinstanz“Aliyahs Katzen
Weihnachten 24
Froh und munter, verwegen und unbeugsam
Bluesky
Die Entwicklungen bei X (Twitter) sind nicht akzeptabel. Unnötig, dies hier nochmals zu begründen. Neu nutze ich Bluesky, durchaus mit erfreulichen Erfahrungen. So ist die Resonanzfähigkeit der Plattform X (Twitter) stark überlegen. Inzwischen zählt Bluesky knapp 26 Mio User: Vorinstanz bei Bluesky
Sternschnuppe
Geschlossen
Robert Walser
„Die Häuser, die sie bewohnen, sind sauber wie sie selber, die Strassen, die sie bauen, sind ein bisschen holperig, genau wie sie selber, und das elektrische Licht, das ihre Dorfstrassen Abends beleuchtet, ist praktisch, wiederum exakt wie sie selber.“ (Der Gehülfe)

Heute, am arbeitsfreien Tag, Besuch bei Robert Walser, Friedhof Herisau, Appenzellerland: Walser hat in dieser Gegend lange Spaziergänge unternommen. Beim Spaziergang am Weihnachtstag 1956, allein unterwegs, ist er infolge eines Herzschlages zusammengebrochen und gestorben, begraben im Schnee.
Ausgereichnet im Schnee. Viele seiner Texte sind dem Schneien gewidmet. Und seine Werk Der Spaziergang ist meines Erachtens ein Monument moderner Literatur, auch wenn sich ein solcher Begriff bei Walser fürs Erste verbietet, dem Verkleinerungskünstler. Ob seiner Sprache verschlägt es mir die Sprache…
1933 wurde Robert Walser gegen seinen Willen in die „Heilanstalt“ Herisau, in die Psychiatrie, eingewiesen und beendete seine literarische Tätigkeit. Er lebte 23 Jahre in der Klinik Herisau, zuvor rund vier Jahre in der Klink Waldau in Bern.