Woche 23

Juni, Vorsommer am Bodensee, das spricht für sich.

Darüber hinaus steht das kollaborative (organisationenübergreifende) Entwickeln eines Konzeptes im Vordergrund: ein neues Lern-Lehr-Format, orientiert an Micro Inputs, soll im Herbst eingeführt werden. Bis dahin gibt es noch einiges zu tun.

In dieser Woche geht die Arbeit am Hochschullehrgang (CAS) Beratungs-Training, Teil des Euregio-Masterprogramms Psychosoziale Beratung (MSc und MAS), in die nächste Runde. Starttag ist der 24.9.2020 (Start in St.Gallen). Im Rahmen dieses Lehrgangs soll ein teilöffentliches Forum Psychosoziale Beratung stattfinden. Akteure aus Praxis, Lehre und Forschung sollen eingeladen werden, geografischer Schwerpunkt Euregio Bodensee.

Auch aktuell ist mein spielerischer Start mit dem neuen Youtube-Kanal Vorinstanz, zu sehen gibt es einen Video-Input zu Cryptpad.

Kurztipp: Cryptpad-Update

Cryptpad ist ein Open-Source-Tool für kollaboratives Entwickeln (Schreiben, Planen usw.). Im weitesten Sinne ist es wie GSuite und Co., aber… Eine Pointe: Es gelangen keine Daten unverschlüsselt auf den Server. Dazu trägt ein spezielles System bei, das clientseitig verschlüsselt. Cryptpad umfasst verschiedene Anwendungen, eine starke Tabellenkalkulation (OnlyOffice) beispielsweise, Texteditoren und ein Kanban-Tool usw. Es ist konzeptionell stärker noch als andere Angebote auf Kollaboration hin ausgelegt.

Im Hochschulbetrieb nutzen es bei uns zahlreiche Studierende und einige Dozierende. Auch in meinem persönlichen Umfeld erlebt Cryptpad zurzeit ein Blütezeit. Doch leider trägt dies (noch) nicht zum erwarteten Spendenaufkommen bei. Das Projekt ist durch Fonds gefördert. Wir kennen aber die Netzpolitik der EU. Der Anteil der Open-Source-Förderung ist in einem lächerlichen, nein, in einem peinlichen Bereich angesiedelt.

Nun wurde das Tool nochmals wesentlich verbessert und liegt in der Version 3.18. vor. Vor allem die Nutzer*innen-Führung ist überarbeitet worden, Schwerpunkt Kollaboration. Zudem ist Cryptpad nun um einige Fehler ärmer.

Kollaboratives Schreiben

Seit Jahren begleite ich Studierende bei wissenschaftlichen Arbeiten, beim Bachelor- oder Master-Abschluss beispielsweise. An Literatur zum Thema Wissenschaftliches Schreiben mangelt es wahrlich nicht. Oft kommen diese Beiträge rezeptartig daher und vermitteln für meinen Geschmack (zu) wenig an wissenschaftlicher Perspektive auf „die Welt“.

Nun habe ich mit Studierenden eine Art Schreibwerkstatt eingerichtet. Zu Schlüsselthemen des Wissenschaftlichen Schreibens (z.B. Entwicklung einer erkenntnisleitenden Fragestellung) arbeiten die Studierenden an einem Dokument. Sie arbeiten sich gemeinsam an Formulierungen ab, experimentieren mit Sprachstilelementen und bewähren sich in der Schärfung von Begriffen.

Dazu nutzen wir nun Cryptpad. Unsere Erfahrungen sind positiv. Cryptpad ist Open Source und verfügt über mehr Funktionsbreite als das bekanntere Etherpad. Ein anderes Tool in dieser Kategorie wäre HackMD.

Cryptpad besteht aus einem Set von Anwendungen. Sehr ausgereift ist die Tabellen-Anwendung. Überzeugend auch das Kanban-Tool. Zu Cryptpad gehören unter anderem der Texteditor, eine Umfrageanwendung sowie ein einfaches Whiteboard. An jedem Dokument („Pad“) können Teams und Gruppen synchron arbeiten. Die Freigabe erfolgt über Links, entweder im Lese- oder Bearbeitungsmodus.

Cryptpad-Instanzen bieten auch Disroot oder die Piratenpartei Deutschlands. Betrieben wird Cyptpad auch von zahlreichen (Hoch-)Schulen.

Hinweis: Pads (teilbare Dokumente), die nicht in einem CryptDrive (Speicher eines Users) abgelegt sind, werden gelöscht, wenn sie während sechs Monate nicht bearbeitet wurden.

Woche 18

Am Montag geht es los mit „Wissenschaftstheorie“. Für diese Lehrveranstaltung (8 Einheiten) nutzen wir MS-Teams (Video) und Miro (Board). Rahmen der Veranstaltung ist der Lehrgang Darstellende Methoden in der Beratung. Geleitet wird dieser von Brigitte Spörri Weilbach und Astrid Hassler.

Studienbegleitungen (Semesterarbeiten, Bachelor-Gutachten und Masterarbeiten) stehen Dienstag und Mittwoch an. Zudem evaluieren wir an einer Konferenz die ersten Wochen Distance Learning. Dann aber endlich, vor allem Freitags: Zeit, um mich vertieft neuer Fachliteratur zuzuwenden.

Nicht vergessen, unsere Bodenseerituale: Täglich mehrmals an den Bodensee, zu Kaffee (ohne Kuchen). Hat der Frisör nächste Woche bereits geöffnet?

Woche 17

Es stehen in dieser Woche zwei Lehrveranstaltungen an (Bachelor), die wir als Video Meeting durchführen. Es geht um soziologische Schwerpunkte einerseits und um Beratungsmethodik anderseits. Nicht zum ersten Mal nutze ich während der Veranstaltung ein Miro-Board, um „den Stoff“ gemeinsam zu entwickeln und die Ergebnisse der Sessions – ebenso gemeinsam – festzuhalten. Die Erfahrungen mit der Kombination Jitsi/Miro sind positiv, wobei wir auch andere Systeme für Video Conferencing nutzen (Whereby, Teams, Zoom).

Standards für die Chat-Kommunikation

Chat-Kommunikation interessiert mich nur, wenn sie folgenden Standards genügt. Ansonsten verabschiede ich mich aus solchen Zusammenhängen. Damit formuliere ich lediglich persönliche Erwartungen und keine allgemeingültigen Regeln.

  • Die Kommunikation ist auf Dialog hin angelegt (und mehr als eine Kette von Selbstverlautbarungen).
  • Wer in einem Dialog adressiert wird oder sich aktiv einbringt, reagiert zeitnah.
  • Im Zweifelsfall wird dem Gegenüber die gute Absicht unterstellt.
  • Irritation oder Verärgerung werden direkt und konstruktiv ausgedrückt. Beides äussert sich nicht in den Formen a) Antwortverweigerung oder b) Antwortverzögerung.