Obsidian, eine Bilanz

In meiner Tätigkeit ist das Persoanl Knowledge Management (pkm) zentral. Wie lässt sich all das Gelesene, Gehörte, Diskutierte usw. in einen merkfähigen Zusammenhang bringen?

Seit knapp vier Jahren verwende ich dafür die Software Obsidian und bin zufrieden mit dem Ergebnis. Weshalb habe ich Obsidian:

  • Markdown: Obsidian arbeitet mir Markdown-Dateien. Dieses Format bietet die grösstmögliche Zukunftssicherheit. Die Dateien liegen in Plain Text vor und können von unterschiedlichen Tools gelesen werden.
  • Mobile: Das Tool arbeitet lokal, allerdings gibt es eine leistungsstarke, ausgezeichnete Mobile Version. Die Daten lassen sich mit unterschiedlichen Devices synchronisieren (E2E verschlüsselt). Es gibt einen offiziellen kostenpflichtigen zusätzlichen Service, den ich empfehle. Auch kostenlose Varianten sind im Netz verfügbar (Plugins). Die Software selber ist privat und geschäftlich mittlerweile kostenlos nutzbar. Mit der Wahl des „offiziellen“ Sync-Tools unterstütze ich die Entwicklung. Und die Synchronisation funktioniert stabil und problemlos für rund 44 Euro im Jahr.
  • Privacy: Da die Daten grundsätzlich lokal bleiben, sind Datenschutz und Privacy optimal gelöst. Und das ist bei derart sensiblen Daten (zum Beispiel in der Wissenschaft) unerlässlich. Andere Tools sind hier im Nachteil, beispielsweise Workflowy usw.
  • Community: Obsidian verfügt über eine engagierte, aktive Community, welche rasche und kompetente Unterstützung bietet. So sind aus der Community über 2500 Erweiterungen für Obsidian entstanden. Es gibt im Netz zahlreiche hilfreiche Anwendungsbeispiele und -konzepte, welche den Einstieg erleichtern. Aber Obsidian schafft einen Lernbedarf und fordert Lernbereitschaft. Das muss gesagt sein.
  • Anpassbarkeit: Obsidian ist weitgehend an persönliche Bedürfnisse und Vorlieben anpassbar. Dies jedoch hat eine „Schattenseite“: User müssen bereit sein zur Selbstvergewisserung: Was genau ist für mich richtig? Was brauche ich an pkm-Funktionalität? Das lässt sich rasch formulieren, ist nicht immer einfach zu bewerkstelligen.

Inzwischen bin ich rund 9800 Schnipsel älter. Nach wie vor ist das System optimal erweiterbar und stabil funktionsfähig. Daten, die ich mobil verfügbar haben will, kann ich verschlüsselt synchronisieren und zum Beispiel auf mein Smartphone spielen. Auf meine Daten kann ich übrigens auch mit anderer Software zugreifen.

Nieselregen & Fritten

Nieselregen und meine Finger glitschen über das Phone, warten auf dich am verdreckten Bahnhof, bizarre Angebote am Strassenrand, Olivenöl über fette Fritten, zweites Schultheiss für dich, verzeih mir diesen Winter und dass ich es nicht besser kann, zusammen ins Glück hinein verelenden, „hast du Feuer?“, poröse Versprechen, unbedarfte Umarmungen, heute für immer, so unkaputtbar werden wir nie wieder sein. Deine Haut, so sanft: komm, Sternschnuppe Berlin

Serie Kurztexte „Berlin“, B-Werkstatt: Text Reto Eugster („Vorinstanz“)

Alternativen

Cloud-Speicher: proton.mecryptpad.fr (Speicher, Kollaboration, Privacy)
Fotos: crypt.eepixel.tchncs.de (Pixelfed, Server als Beispiel)
Mailing: mailbox.orgposteo.deproton.memailfence.comwww.thunderbird.net (Client Mobile)
Übersetzung: www.deepl.com
Office: www.libreoffice.orgpersonal.onlyoffice.com
Browser: www.torproject.orgwww.mozilla.orglibrewolf.net
Suche: www.mojeek.comduckduckgo.com
Social Media: bsky.app/ (Bluesky) – mastodon.social (Mastodon)
Video: joinpeertube.org/de
VPN: protonvpn.com/ (kostenlos, werbefrei)
Messenger: element.iosignal.orgbriarproject.org (Peer-To-Peer)

Subjektiv, keine Empfehlungen, Hinweise zum selber prüfen und allenfalls testen; auch „Alternativen“ können „problematisch“ sein

Marianne Faithfull

Marianne Faithfull ist tot. Eine Ikone. Wie traurig. Höhen und Abgründe, Rausch und Musik. Eine Stimme, die trägt. Auch nach ihrem Tod. Die Sängerin starb im Alter von 78 Jahren. Sie kämpfte lange Phasen ihres Lebens mit Sucht und Krankheit.

In frühen Zeiten wurde sie über ihren damaligen Partner Mick Jagger „definiert“, den sie mit 17 kennenlernte. Doch es ist ihr gelungen, sich als grossartige Sängerin zu etablieren und sich von der „Jagger-Geschichte“ zu emanzipieren, siehe den Ausschnitt aus dem Jazz-Festival in Montreux.

Nach langer Kontaktpause schrieb Jagger zu ihrem Tod – und es ist, als würde er sich – der Spur nach – nun über sie definieren:

„Ich bin so traurig über den Tod von Marianne Faithfull. Sie war so lange Teil meines Lebens.“ (Threads)

2025

Eine ästhetische Zahl, die 2025, so viel lässt sich über das kommende Jahr bereits sagen. Und vielleicht noch dies: Dass es weiterhin unerschrockene und verwegene Menschen braucht, um dem Leben mehr als das Butterbrot abzutrotzen.

Alles Gute für das neue Jahr